In der heutigen Folge geht es um Ihren Stundenlohn und wie das Wissen darum möglicherweise Einfluss auf Ihre Entscheidungen nehmen kann.
Und dabei beleuchten wir heute diese drei Punkte:
Wie ermittele ich meinen Stundenlohn – das ist einfach
In welchen Situationen ist das wichtig – das ist interessant
Wird mein Leben nun durch-kommerzialisiert – das sicherlich nicht
Nehmen Sie Ihr Jahreseinkommen und teilen Sie dieses durch 2.000 – dann haben Sie Ihren Stundenlohn – das war einfach.
Wenn Sie Ihr Jahreseinkommen von € 100.000 durch 2.000 teilen, ergibt das € 50.–/h
Das ist aber nicht viel, werden Sie jetzt wohl sagen – auch, weil Ihre Autowerkstatt Ihnen das Dreifache für seine Mechaniker in Rechnung stellt.
Und gleichzeitig gehören Sie mit einem Jahreseinkommen von € 100.000 zu den Top 5 % der Verdiener in der Republik. Link Handelsblatt: Bin ich reich?
Es kann auch sinnvoll sein, ein Stunden-Protokoll zu führen, insbesondere dann, wenn Sie viel arbeiten. Verschaffen Sie sich einfach einen Überblick darüber, wie viele Stunden Sie in der Woche arbeiten.
Addieren Sie diese Stunden auf in der Woche, Monat, Quartal, Jahr und nehmen Sie Ihren Jahresverdienst und teilen diesen durch die Anzahl der Stunden, dann kennen Sie Ihren individuellen Stundenlohn.
Jetzt die spannende Frage:
Sind Sie zufrieden mit Ihrem Stundenlohn?
Oder würde gerne diesen Stundenlohn steigern, so im Sinne von verdoppeln?
Können Sie Ihren Stundenlohn verdoppeln? Ich bin da sicher.
Wie hoch war Ihr Stundenlohn vor 10 Jahren und wie hoch ist er jetzt?
Gibt es eine Differenz?
Wenn es keine Differenz gibt, dann müssen Sie unbedingt darüber nachdenken. Das ist ein erster Indikator dafür, das Ihre Arbeitsmarktattraktivität sinkt. Und das wiederum wird Sie in der 50+ Zone in arge Bedrängnis bringen.
Zur Arbeitsmarktattraktivität und dem NCN-Arbeitsmarktattraktivitätsindex und was das für Ihre Investitionsentscheidungen bedeutet erkläre ich in einer nächsten Folge ausführlich.
Wenn Sie nun die Zahl Ihrer Arbeitsstunden um 10% steigern, reduziert sich Ihr Stundenlohn in gleichem Maß – dieses Paradoxon kann also nicht die alleinige Lösung sein. Work smarter not harder – bekommt jetzt Sinn.
Beispiel:
Was kostet ein Fernseher? Ich muss zugeben, ich besitze schon seit über 10 Jahren keinen Fernseher mehr. Aber okay, sagen wir € 1.000.—
Nun, wenn Sie jetzt sagen, dass Sie nur 20 h für den Kauf des Fernsehers arbeiten müssen, dann stimmt das zunächst.
Doch was sind die wahren Kosten – nicht der Preis – eines Fernsehers?
Der durchschnittliche Fernsehkonsum in Deutschland liegt bei über 200 Minuten pro Tag. Lassen Sie uns großzügig sein und auf drei Stunden abrunden.
Damit investieren Sie täglich € 150.–, eben 3x€50, in “Entspannung” auf der Couch.
Das sind 1.050.– die Woche oder € 4.200.– im Monat. Plus eine Stunde Social Media pro Tag macht weitere € 1.500.– pro Monat.
Summa summarum also € 5.700.– pro Monat für “Entspannung u. Ablenkung ”.
Wenn Sie 100 T€ brutto haben, dann sind diese 5.700.– pro Monat für “Entspannung u. Ablenkung ” mehr als Sie netto auf dem Konto haben, richtig?
„Das kann man so nicht sehen und schon gar nicht so rechnen“, mögen Sie jetzt sagen. Ich schaue aber nur 1 Folge meiner Lieblingsserie pro Tag, etc. – alles gut, dazu komme ich noch.
Und man braucht doch auch “Entspannung u. Ablenkung ” könnten Sie beifügen, usw. alles völlig richtig.
Als Langstreckenläufer weiß ich, dass die Steigerung der Leistungsfähigkeit in der Erholungsphase liegt.
Es geht mir auch überhaupt nicht um die völlige durch-kommerzialisierte und marktkapitalisierte Gestaltung des gesamten Lebens – ganz im Gegenteil.
Es geht mir darum, dass Sie zumindest mal durch diese Brille schauen, dass jede Stunde Ihres Lebens, die Sie weggeben, weg ist – unwiderruflich und vor allem unwiederbringlich.
Geld können Sie irgendwie wiederbekommen, wenn Sie es in die falsche Anlageform gesteckt haben – Ihre Zeit nicht. Zeit ist somit Ihr wertvollstes Gut.
Alle, wirklich alle kämpfen um Ihre Aufmerksamkeit. Sie bezahlen Google, Facebook, LinkedIn in genau dieser Währung, sowie jede Printwerbung die Sie betrachten.
Sie zahlen mit Ihrer Zeit, in der versucht wird, Sie und Ihr Konsumverhalten zu konditionieren.
Sie haben aber nur 24 h bzw. € 1.200.– als tägliche Investitionssumme zur Verfügung – wenn wir bei den € 50/h bleiben.
Und € 400 sollten wir unbedingt in echte Entspannung und Erholung, also Schlaf, investieren.
Bleiben € 800.– als tägliche Investitionssumme über.
Ich glaube, hier wird das Konzept der 100% Selbstverantwortung völlig klar. Es ist zu jedem Zeitpunkt meine Entscheidung und nur meine Entscheidung worin ich diese eine Stunde meiner Zeit investiere. Und damit entscheide ich ebenso über die Rendite meines Invests. Das ist der Knackpunkt. Ich bin heute das Ergebnis meiner Investitionsentscheidungen von gestern.
Ich glaube weiterhin fest daran, dass Zufriedenheit darin begründet liegt, sich dieser Tatsache der Selbstverantwortung über die eigene Zeit bewusst zu sein.
Unzufriedene Menschen, die über ihre Situation klagen und den Grund für ihre Unzufriedenheit im Außen suchen, bei anderen Menschen, bei Situationen bei der Konjunktur et cetera, die Entscheidung über ihre Zeit anderen überlassen um diese dann auch konsequenter Weise – muss man sagen – dafür verantwortlich zu machen.
Leider ist dies eine Sackgasse, im Sinne des Wortes bleibe ich am Ende stecken.
Wenn ich wirklich etwas verändern möchte, dann ist der mit Abstand größte Hebel die 100% Selbstverantwortung für meine Zeit zu übernehmen.
Warren Buffet sagte:
„Was unterscheidet erfolgreiche Menschen von sehr erfolgreichen Menschen? Sehr erfolgreiche Menschen sagen zu fast allem Nein.“
Stress – übrigens – entsteht durch Ja sagen und Nein meinen…
Machen Sie doch mal einen Strich auf die Liste für jedes Ja, das eigentlich ein Nein war – das ist sehr erhellend.
Noch kurz zu Erfolg. Erfolg ist höchst subjektiv und hat eher weniger mit Euros zu tun, doch das ist Stoff für eine weitere Folge.
Was ist das Gegenteil von Erfolg? — Es ist nicht Misserfolg!
Das ist eher ein Missverständnis!
Ohne Misserfolge keinen Erfolg – das ist ein Naturgesetz.
Ein Kleinkind fällt ca. 4.000 mal um, bis es endlich laufen kann.
Was ist nun das Gegenteil von Erfolg – es ist – Resignation!
Aufgeben, liegen bleiben, nicht mehr in Weiterentwicklung denken.
Die Selbstverantwortung über meine Zeit aufgeben.
Doch Stillstand ist Rückschritt, somit sind wir ein wenig zum Erfolg verdammt – wenn es am Ende gut werden soll.
Am Beginn einer Veränderung steht immer das Feststellen des Ausgangspunkts.
Wenn Sie jetzt an Ihre Ziele bis zum Jahresende denken und die vergangenen acht Monate Revue passieren lassen, dann wird es sicherlich auch bei Ihnen so sein, das wenn Sie einen Plan für das Jahr hatten, dieser nicht aufgegangen ist.
Wenn Sie jetzt die Zeit bis zum Jahresende planen, und dabei an jede Stunde ein Preisschild mit € 50 kleben, dann könnte es sein, dass in den „Fokusmodus“ kommen.
Nutzen Sie, und wenn es nur zum Spaß ist, einen Time-Tracker – und wenn es nur für 6-8 Wochen ist. Es gibt eine Reihe kostenloser Apps – zumindest für diesen kurzen Zeitraum.
Wie viele Stunden haben Sie im Auto gesessen? Wie viele Stunden geschlafen? Wie viele Stunden mit sportlicher Betätigung verbracht? Wie viele Stunden mit der Familie und wie viele Stunden mit Arbeit.
Wenn Sie nun die Stunden bei der Arbeit unterteilen in Admin, in Meetings, in Reporting und in Kreativität, also Wertschöpfung. Dann werden Sie überrascht sein, was den höchsten Anteil und was den geringsten Anteil einnimmt.
Nahezu alle Führungskräfte klagen über eine viel zu großen Admin- u. Reportinglast und eine viel zu geringe Zeit für das, wofür sie eigentlich bezahlt werden – nämlich die Abteilung, den Bereich oder das Unternehmen weiterzuentwickeln und für die bisweilen dramatischen Veränderungen am Markt zu wappnen.
Halte ich mich nun zu lange in diesem Spannungsfeld der konkurrierenden Ansprüche und Erwartungen auf, dann führt das mit einiger Sicherheit zu dem, was als Burn-out bekannt ist.
Dazu freue ich mich auf den Vodcast mit Dr. Susanne Fiege von der DDL, den wir wiederholen, weil unser erster Versuch an der Technik gescheitert ist.
Wenn wir nun unsere Familienzeit analysieren, könnten wir zu ähnlich unbefriedigenden Ergebnissen kommen.
Wir wissen das, wir blenden das aus, drücken das weg.
Ein erster Schritt ist, nachdem Sie Ihre Time-Tracker-Auswertung gesehen und vor allem verdaut haben, Ihren Tag einzuteilen in Planungszeit, Produktionszeit, Lernzeit, Sportzeit, Familienzeit und Eigenzeit.
Ich sage Produktionszeit statt Arbeitszeit. Die Zeit, in der Sie etwas schaffen, was Sie und Ihre Organisation weiter bringt.
Um es abzukürzen – alles, was Routine ist, wird digitalisiert und automatisiert – das ist eines der wenigen Dinge, auf die Sie sich verlassen können. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie konsequent Ihre Produktionszeit erhöhen und Sie selbst zum Treiber der Digitalisierung Ihres eigenen Jobs werden.
Ich habe Freizeit weggelassen. Alles was nicht Produktionszeit bzw. Arbeitszeit ist, ist Planungszeit, Lernzeit, Sportzeit, Familienzeit oder Eigenzeit.
Ich kann das wie Konten betrachten, auf die ich meine täglichen 1.440 Minuten bebuchen kann. So simpel.
Neulich bin ich mit einer HR-Leiterin am Telefon in einen – nun ja – Mini-Disput geraten mit der simplen Erwähnung von … Work-Life-Balance.
Sie hält das für völligen Quatsch und sie findet Entspannung und Erholung bei der Erstellung neuer Personal- und Schulungskonzepte in Ihrer Freizeit.
Natürlich habe ich die Diskussion nicht weiter befeuert mit der Frage: Ob sie nicht einfach ihre Produktionszeit mit heim genommen hat, weil es auf der Arbeit nur Zeit für Arbeit ist und nicht für Kreativität.
Ich habe auch nicht gefragt, von welchem Konto, also Lernzeit, Sportzeit, Familienzeit oder Eigenzeitkonto, sie diese Zeit jetzt abbucht. Da aber jeder von uns nur 24 h hat, ausnahmslos, hätte ich sie damit zu einer Antwort gezwungen – das wollte ich nun auch nicht.
Ich verstehe aber völlig was sie meint. Ich selbst finde Entspannung und Erholung bei der Erstellung neuer Podcast-Folgen und ich freue mich riesig über das Feedback. Auch oder insbesondere dann, wenn wie bei der Folge 94, beim Schneiden was schiefgeht. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an meine Hörer.
Dennoch ist es so, dass in den letzten Monaten viel von meinem Sportzeit- und Eigenzeitkonto in die Podcasts geflossen ist und damit mein Konto der Produktionszeit wohl gefüllt ist aber eben auch außer Balance.
Und das ist der Punkt.
Ich sollte zumindest darum wissen, denn nur dann kann ich die für mich richtigen Entscheidungen treffen.
Das ist für einen Großteil meiner Kunden eine der wichtigsten Erkenntnisse und auch Übung und ein umfangreiches Kapitel in meinem Online-Kurs.
Und über Auszeit haben wir noch gar nicht gesprochen.
Denn – es geht um Selbstfürsorge – was wiederum Stoff für eine weitere Folge dieses Podcasts ist.
Es ist wie die Durchsage im Flugzeug: Im unwahrscheinlichen Fall eines Druckverlustes fallen automatisch Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke. Ziehen Sie die Maske ganz zu sich heran und drücken Sie sie fest auf Mund und Nase. Helfen Sie erst danach Kindern und hilfsbedürftigen Menschen.
Das ist weder egoistisch noch sonst wie verwerflich. Es ist viel mehr Ihre Pflicht dafür zu sorgen, dass Sie stets topfit sind. Denn – sobald Sie in Abhängigkeit geraten, geben Sie die Selbstverantwortung für Ihre Zeit ab – mit den entsprechenden Konsequenzen.
Rabbi Hillel, einer der bedeutendsten pharisäischen Rabbiner, sagte vor rund 2.000 Jahren:
„Wenn ich mich nicht um mich kümmere, wer dann? Und wenn ich mich nur um mich kümmere, wer bin ich dann? Und wenn ich mich nicht jetzt darum sorge, wann dann?“
Wenn Sie diesen Satz auf sich wirken lassen und mehr und mehr seine Tiefe erfassen, dann schauen Sie in die richtige Richtung.
Erwähnte Begriffe und Personen:
Warren Buffet
Rabbi Hillel
Bin ich reich?
https://orange.handelsblatt.com/artikel/67151?j=752534&sfmc_sub=323783037&l=266_HTML&u=17855849&mid=7322111&jb=9
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