Folge 106: Neuorientierung – aber wie

In der heutigen Folge geht es um die Neuorientierung ob nun beruflich oder privat – oder beides.

Und je nach Schweregrad der Neuausrichtung, auf einer Skala von 0 – 10, geht es ums Ganze. Und bei einer Trennung, ob nun beruflich oder privat – oder beides – einer 8 auf der Skala, geht es immer ums Ganze. Und eben um die Antwort auf Frage: Wie geht es weiter in meinem Leben?

Doch es geht mehr um die Antwort auf die Frage: Was will ich wirklich? Was will ich wirklich, damit ich zufrieden bin? Nicht glücklich, das ist etwas völlig anderes. Ich kann auch in sehr bescheidenen Situationen zufrieden sein, mit der Welt und mir im Reinen.

Deshalb beleuchten wir die drei Themenschwerpunkte

1. Was ist der Unterschied zwischen Wunsch, Ziel und Prozess und Ergebnis?
2. Was sind meine intrinsischen Lebensziele?
3. Was mache ich denn jetzt konkret?

In 2018 sagte das Weltwirtschaftsforum, dass bis 2025 rund 50 % der Beschäftigten erhebliche Umschulungs- und Fortbildungsmaßnahmen benötigen, um die Wachstumschancen der vierten industriellen Revolution voll ausschöpfen zu können. Die Gründe dafür liegen in der Automatisierung und Digitalisierung der Wirtschaft in zunehmender Geschwindigkeit. Die aktuelle Krise hat die offensichtlichen Defizite, in diesen Feldern, insbesondere in Deutschland deutlich sichtbar und schmerzhaft spürbar gemacht und den Handlungsdruck massiv erhöht. Da es sich abzeichnet, dass die akute Krise sich bis weit in 2021 hinein fortsetzen wird, sind die Folgen nur zu erahnen und die Konsequenzen sehr individuell – und genau darum soll es heute gehen.

Wie kann ich nun diesen extrinsischen Schubs nutzen, um mir meiner intrinsischen Lebensziele bewusst zu werden.

Der Punkt ist, jeder hat intrinsische Lebensziele – bewusst oder unbewusst.
Wie kann ich die Chancen der aktuellen „Unordnung im System“ nutzen, um genau den Schritt zu tun, der im vorherigen scheinbar „geordneten System“ kaum möglich war.

In der Politik und in Unternehmen werden derzeit Themen durchgesetzt, die vor Corona unmöglich bis undenkbar waren.

In unserer Branche, der Outplacement Branche, wissen wir, dass in Q4 die Arbeitgeber kündigen und in Q1 kündigen die Arbeitnehmer, also nach den besinnlichen Tagen, die jetzt vor der Tür stehen.

Das ist insofern erstaunlich, als dass die rund 10 Tage Besinnung ausreichen, um eine solch gewichtige Entscheidung zu treffen. Oder ist es eher so, dass in dieser Zeit, in der der „normale“ Alltag, mit all seinen Ablenkungen, angehalten wird, sich einfach nur Klarheit Bahn bricht? Das die Entscheidung, die in einer tatsächlichen Trennung mündet, nur der Endpunkt eines schon länger währenden und gärenden Prozesses ist?
Auch Scheidungen und Trennungen vom Partner werden in der Urlaubszeit und eben an den besinnlichen Tagen – wenn der „normale“ Alltag, mit all seinen Ablenkungen, angehalten wird – initiiert und in der darauffolgenden Zeit exekutiert.

Das „weg-von Ziel“ ist klar.

Es sind also die permanenten Abweichungen vom Ist-Zustand zu meinem gewünschten, aber unspezifischen Soll-Zustand, die sich über die Zeit aufaddieren. Die Differenz eben zwischen dem was ich gerne hätte und dem, wie es ist.

Die Abkürzung raus aus diesem Zustand wären wieder die Stoiker: Akzeptiere was ist!
Sie wissen ja, dass die stoische Philosophie in Köln vervollkommnet und in den Kölner 10 Geboten dokumentiert wurde?
Das 1. Gebot lautet: ett is wie et is!

Nehmen wir nur, oder mal wieder, die Gallup-Studie hinzu, so wissen wir, dass rund 85 % der Arbeitnehmer mit Ihrem Job nicht zufrieden sind. Sowie, dass ca. jede zweite Ehe geschieden wird, somit scheint doch die permanenten Abweichungen von meinem gewünschten Soll-Zustand zum Ist-Zustand das „Normal“ zu sein – wenn wir einfach auf die Zahlen schauen, oder?

Ebenso erstaunlich ist auch, dass die allermeisten die simple Frage: Was hätten Sie den gerne? – das „Hin-zu-Ziel“ nicht beantworten können, zumindest nicht so konkret, um daraus Handlungen abzuleiten. Typischerweise höre ich zunächst „Nicht-Aussagen“, also „ich möchte nicht mehr, dass mein Chef, mein Partner*in, mein wer auch immer, so zu mir ist“ oder „ich möchte nicht mehr am Wochenende arbeiten müssen, um in meinem Job Schritt zu halten“, oder „ich möchte nicht mehr so viel Fastfood essen“ etc.

Okay, das sind alles Nicht-Ziele, also ich möchte nicht nach Rom fahren. Ja wohin denn dann? Keine Ahnung!

In der Frage im Vorstellungsgespräch, wo sehen Sie sich in 3 oder 5 Jahren, wird genau das deutlich. 98 % der Bewerber haben darauf keine überzeugende bzw. stimmige Antwort.

Ein Ziel wie: „Ich will Millionär werden“ ist kein Ziel, das ist das Ergebnis des dahinterstehenden Plans.
Ziele wie: „Ich will abnehmen“ sind ebenfalls keine Ziele, das sind Wünsche. Ein Wunsch ist ein Ziel ohne Plan.

Kurzum, Ziele müssen SMART sein. Nein, ich werde nicht über die SMART-Formel reden, dazu ein Link in den Shownotes.
Ich möchte nur später das A und das R herausgreifen und das S wie spezifisch, das M wie messbar und das T wie terminiert weglassen.

Was diese Nicht-Ziele und Wünsche allerdings sind, und das ist sehr gut, es sind meine Richtungspfeile im Unterbewusstsein oder wie es richtig heißt im Unbewussten.

Carl Gustav Jung sagte vor 100 Jahren –

„Bis du dem Unbewussten bewusst wirst, wird es dein Leben steuern und du wirst es Schicksal nennen.“

Jetzt wird völlig klar, was es bedeutet „Nimm dein Schicksal in die Hand!“ – Sie kennen diesen Spruch. Es bedeutet eben nicht, sei stark und handle, Augen zu und durch, kündige, lass dich scheiden oder was auch immer.

Es bedeutet, sei stark und mach dir dein Unbewusstes bewusst. Erforsche das Ziel hinter dem Ziel, das Problem hinter dem Problem und die Angst hinter der Aktion.
Doch genau davor fürchten sich die meisten. Ich könnte mit Wahrheiten konfrontiert werden, die überhaupt nicht zu meinem Selbstbild passen. Oder zu dem Bild, das ich mühevoll für mich und mein Umfeld aufgebaut habe.

Doch damit, mit der Bewusstmachung, erspare ich mir all die Mühen und Kosten für die dritte Ehe und den siebten Job in 10 Jahren.

Übrigens – natürlich gibt es üble Jobs, üble Chefs, üble Partner, …

Doch auch wieder der Hinweis auf die Frage: Was genau liegt in meiner Macht zu ändern?

Dennoch ist es klug sich bei schwerwiegenden Entscheidungen mit anderen auszutauschen, und zwar mit verschiedenen aber insbesondere mit Ihren Kritikern und/oder einem Coach. Das erspart Ihnen viel Zeit, Geld und Ärger.

Stellen Sie sich die Frage: Woher kann ich wissen, dass ich recht habe?
Woher genau kann ich wissen und sicher sein, dass ich recht habe und – dass nicht mit den andern etwas nicht stimmt, sondern dass ich falschliege?

Aber Sie können ja schon mal mit der Wunderfrage nach Steve de Shazer beginnen.

Nehmen wir einmal an, du fährst nach dem du den Podcast im Auto oder wo auch immer gehört hast irgendwann nach Hause. Du schläfst abends ein und über Nacht passiert ein Wunder. Das Problem, das du lösen wolltest, ist schon gelöst, oder das Ziel, das du erreichen wolltest und weswegen du grübelst, ist schon erreicht worden. Einfach so. Du hast es nicht einmal gemerkt. Und du weißt auch nicht, dass und wie das Wunder geschehen ist; weil du ja geschlafen hast!
Woran wirst du am Morgen, wenn du aufwachst, als Erstes erkennen, dass ein Wunder passiert ist?
Und woran kannst du es noch erkennen? Und woran noch?

Schreiben Sie es auf. Gönnen Sie sich dieses Gedankenexperiment.

Es geht darum, die Ausnahme von der Regel des Ungewollten zu finden. In der Ausnahme liegt die Ressource für die Musterunterbrechung, die Muster, die uns immer wieder das gleiche tun lassen in der Hoffnung, allerdings jeweils ein anderes Ergebnis zu erzielen – und das ist bekanntlich Unsinn.

Warum ist das so wichtig? Warum ist es so wichtig, mir meine intrinsischen Lebensziele bewusst zu machen?

Nun ja, wir müssen alle auch irgendwie über die Runden kommen, richtig? Das Leben ist in der Tat kein Ponyhof.

Der Unterschied zwischen dem, der du bist und dem, der du sein willst, ist das, was du tust.

Das Leben ist mehr wie ein Marathonlauf und der wird – zumindest für Amateure – auf den letzten 7 km entschieden, wenn bei ca. km 35 der „Mann mit dem Hammer“ steht, wie wir Läufer sagen, wenn alle Glykogenspeicher leer sind. Wie bei jedem Marathon, wenn beispielsweise 100 Läufer starten, brechen 30 unterwegs ab und nur 5 erreichen das Ziel in der geplanten Zeit. Alle anderen schleppen sich irgendwie durch, aber kommen zumindest an.

Wie ich mich auf den letzten 7 km mache und zu welcher Gruppe ich gehöre, also aufgegeben, durchgeschleppt oder Ziel erreicht, hängt von meinen Entscheidungen in den Wochen und Monaten davor ab. Wie habe ich trainiert, wie habe ich mich ernährt und wie habe ich geschlafen. Wieder aufs Leben übertragen, was habe ich geleistet, gegeben, was habe neues hinzugeführt, gelernt, um auch künftig die Leistung zu bringen und so wichtig – wie habe ich für Regeneration gesorgt.

Und so ist es, dass meine Entscheidungen, die ich zwischen 42 u. 49 Jahren treffe entscheidend sind für mein Leben zwischen 62 und 69 zumindest offiziell die letzten 7 km bzw. Jahre meines Berufslebens – ich weiß, worüber ich rede, als Marathonläufer, der das sechzigste Lebensjahr überschritten hat.
Nochmal zu ein paar Zahlen, die mich damals schon erstaunt und auch berührt haben, einfach in ihrer Deutlichkeit.

Was wird aus Ihnen? Aus dem Buch von Jürgen Höller, CAMPUS 2008

Mit 25 Jahren starten 1.000 Menschen Ihre berufliche Laufbahn und mit 65 Jahren sind:

2 sind „Millionär“
48 sind wohlhabend
50 müssen noch arbeiten, um zu leben
360 sind tot
540 von anderen abhängig

Laut Höller sind also nur 5% finanziell unabhängig, alle anderen müssen – um es abzukürzen – schauen, wie sie klarkommen. Das korrespondiert in etwa mit den 5 Marathonläufern, von 100, die das Ziel in der geplanten Zeit erreichen.

Jeder Läufer schaut auf seine Pulsuhr und die Zeit bei km 10, km 20, km 21,1, etc. um zu schauen, wie liege ich, wenn ich – wie in meinem Fall – in 3:59 h durchs Ziel laufen möchte.

Und so ist es auch mit dem Karrierepfad. Ich führe immer wieder Gespräche mit Menschen, die das Gefühl haben, dass sie in Bezug zu ihrem Lebensalter nicht so weit gekommen sind wie sie es eigentlich wünschen oder schon wieder auf einer abschüssigen Bahn sind. Und der Schmerz, den die Soll-Ist-Differenz erzeugt, führt sie zu mir.

Künftig werde ich alle Kunden bitten, bevor Sie zu mir ins Büro oder zoom kommen, sich das Video von Dieter Lange auf YouTube anzuschauen:
„So führst du ein glückliches Leben in Dankbarkeit & Gelassenheit“ https://www.youtube.com/watch?v=9WT73Z4FxCc

Warum? Weil die meisten nicht bereit sind den Preis dafür zu zahlen. Es dabei weniger um mein Honorar als viel mehr den Preis der Energie für die Veränderungsarbeit.

Milton Friedman sagte:

„There‘s no such thing as a free lunch.“

Friedman erhält 1988 von Ronald Reagan die Presidential Medal of Freedom

Wenn ich künftig andere Ergebnisse meines Handels erzielen möchte, dann muss ich was tun? Genau – anders handeln, was denn sonst?!

Ein konkretes Beispiel: Ingenieur, 53 Jahre alt, sportlich, im B2B-Vertrieb tätig, in einer Branche, die es so in 5 Jahren nicht mehr gibt.
Kommt zu mir der konkreten Aufgabenstellung: Ich will jetzt Geschäftsführer in einer andern Branche werden.
Auf meine Frage: wie lange waren Sie denn schon als GF tätig? – kam als Antwort: Noch nie.
Auf meine Frage: wie lange haben Sie denn schon eine Führungsposition innegehabt? – kam als Antwort: Noch nie.
Auf meine Frage: Und warum jetzt Geschäftsführer? – kam als Antwort: Ich bin jetzt so weit.

Mit sehr viel Energie geht das schon – s. die Videos meiner Kunden auf meiner Webseite die dazu Stellung nehmen.
Doch der Preis der Energie für die Veränderungsarbeit ist sehr hoch.

In diesem konkreten Beispiel geht es im Wesentlichen um die Frage: Wessen Ziele verfolgt der Mann eigentlich? Und warum?

Denn – wäre es wahrhaftig sein intrinsisches Ziel, Geschäftsführer oder Manager zu sein, dann wäre er es. An dieser Weggabelung steht man zwischen 25 und 35.

Das ich den falschen Beruf gewählt habe, mir mit 40 klar wird, dass ich nicht Koch, sondern Musiker bin, ist ein völlig anderes Thema.

Die kommende Folge, dieses Podcasts, die am 16.12. live geht, trägt den Titel: „Sind Sie Unternehmer, Manager, Führungskraft oder Fachkraft?“

Es gibt so manchen CEO – auch in börsennotierten Unternehmen – der glücklicher und sicherlich auch erfolgreicher durchs Leben gekommen wäre, hätte er oder sie „Nein“ gesagt.

Bereits 1969 formulierte Laurence J. Peter die These, das Peter-Prinzip, auch Unfähigkeitsprinzip genannt, die besagt, dass „in einer Hierarchie jeder Beschäftigte, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufsteigt“. Die deutsche Erstausgabe erschien unter dem Titel „Das Peter-Prinzip oder Die Hierarchie der Unfähigen“ 1970 im Rowohlt Verlag.

Gefeuert oder ausgebrannt ist der Preis für das Erreichen dieser Stufe.

Was ist aber nun die Lösung?

Radikale Akzeptanz der Realität, bzw. dessen, was ist. Und radikale Ehrlichkeit und radikale Wahrhaftigkeit in Bezug auf die aktuelle persönliche Situation.
Das Wort radikal hätte ich auch durch brutal oder brachial ersetzen können.

Bin ich dazu nicht bereit, ist alles Weitere nur behandeln von Symptomen statt Analyse der Ursache.

Wenn Sie jetzt an der Schwelle zu großen Entscheidungen stehen, so möchte ich Sie wirklich bitten, dass Sie über meine Webseite einen Telefontermin mit mir buchen und ich Ihnen – in Abhängigkeit Ihrer aktuellen Situation – den DNLA-Kompass vorstelle, der Ihnen gute Dienste leisten wird. Im Podcast, der am 30.12.2020 live geht, und auf YouTube zu sehen ist, bin ich im Interview mit Alexander Tychy von der DNLA GmbH.

DNLA ist explizit kein psychometrischer Test, sondern ein Werkzeug zur persönlichen Standortbestimmung. Ich vergleiche mich mit meiner Peer-Group und bekomme als Auswertung die Bereiche meiner Stärken aber eben auch die Defizite genannt.

Denn wenn ich nach Rom wollte und in Rosebud City ankomme, so kann es sein, dass entweder mein Kompass oder das Navi kaputt ist oder ich am falschen Punkt gestartet bin. Letzteres ist allerdings wahrscheinlicher, weshalb eine fundierte, aber neutrale Standortbestimmung der Erfolgsfaktor ist.

Es geht immer wieder um die Fragen –

Welche Ziele verfolge ich eigentlich? Und warum?
Wessen Ziele verfolge ich eigentlich? Und warum?

Dazu eine einfache Übung, die am besten mit einem Stift und einem DIN A3 Blatt oder Flip funktioniert.

Schreiben Sie 25 Ziele auf, mindestens!
Bringen Sie alles aus Ihrem Kopf aufs Papier, alles!

Priorisieren Sie nun Ihre Ziele von 1 bis 25 oder eben der Anzahl Ihrer Ziele

Jetzt streichen Sie Ziele 4 – 25. What? Genau, nehmen Sie Ihren Stift und streichen die Ziele 4 – 88 physisch durch.

Denn – wenn Sie wirklich drei Schwergewichte an Zielen ausgewählt haben und diese wirklich zum Erfolg führen wollen, also zu den 5% der Marathonläufer zählen wollen, die wie geplant ins Ziel einlaufen, dann werden Sie keine Zeit und keine Energie für den Kalligrafie-Kurs oder den Spanisch-Kurs haben.

Jetzt kennen Sie zwei meiner Wünsche, die auf der Not-To-Do-Liste gelandet sind und das, obwohl ich einen spanischen Schwiegersohn habe und dieser Podcast in Barcelona geschnitten wird.

Bei Zielen, die Sie schon seit vielen Jahren auf Ihrer Liste haben, liegt der Verdacht nahe, dass es eh nicht Ihre Ziele sind – woher auch immer Sie stammen. Trennen Sie sich davon, denn auch sie verbrauchen unnötig Energie.

Das Gleiche können Sie jetzt übrigens mit den Dingen tun, die Sie sich schon immer abgewöhnen wollten. Suchen Sie Ihre Top-Drei „bad habits“ und machen Sie einen Plan, sie loszuwerden.

Jedes Ziel fordert Konsequenzen ein. „Ohne Fleiß kein Reis“ heißt das immer noch gültige Sprichwort dazu.

Große Ziele erfordern ebenso große Konsequenzen. Und konsequent sein heißt, die Komfortzone zu verlassen oder auszudehnen, was das bessere Bild ist.

Je größer das Ziel ist, umso weiter muss ich die Komfortzone ausdehnen – und den Preis dafür bezahlen.
Das ist der Grund, warum 99 % der selbst gesteckten Ziele nicht erreicht werden.
Sie kennen das von den Neujahrszielen, die wenige Wochen später schon wieder Makulatur sind.

Was heißt denn die Komfortzone verlassen? Ich muss lieb gewonnene Angewohnheiten (engl. Habits), Routinen ändern. Also mein Verhalten ändern. Ist das leicht? Nein, überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, weil diese Routinen im Unbewussten ablaufen.

Dazu benötigt es oftmals externer Unterstützung, Stichwort Abnehmen oder bei Kompetenzen, wie Freisprechen vor großen Gruppen, ohne rot zu werden. Denn das mit Münchhausen und dem eigenen Zopf klappt nicht wirklich.

Wenn Sie jetzt Ihre drei top Ziele haben und sicher sind, dass es genau diese drei sein sollen, dann drehen Sie diese durch die folgenden drei Mangeln –

Im Buch von Ernst Neumeister „Ein gutes Ziel“ bin ich auf die 5 Why-Methode aufmerksam gemacht worden, im Zusammenhang mit der Überprüfung von Zielen. Als ehemaliger Manager in der Automobilindustrie kenne ich die 5Why-Methode als Teil des TPS, dem Toyota Produktion System, das automobile Welt schon revolutioniert hat.

In der Industrie frage ich bei einem Fehler, der passiert ist, 5-mal „Warum“ und komme damit schneller an die wahre Ursache und kann dann eben genau diese abstellen.

Übertragen auf Ziele, und da hatte Ernst Neumeister schon eine geniale Idee, komme ich den Antworten auf die Frage –
Wessen Ziele verfolge ich eigentlich? Und warum?
– schon verdammt nahe.

Denn es ist schon essenziell zu wissen, wessen Ziele ich eigentlich verfolge. Versuche ich immer noch, meinem Vater oder Mutter etwas zu beweisen? Meinem Partner oder Partnerin? Der Nachbarschaft? Oder wem auch immer.
Ich kann das ja weiterhin tun, das will ich Ihnen nicht nehmen, nur – wenn ich es weiß und akzeptiere, dann habe ich es unter Kontrolle und das spart mir Unmengen an Energie.

Als Beispiel habe ich mein Ziel, ein zweites Buch zu schreiben, mit der 5 Why-Methode bearbeitet und herausgekommen ist – neben sehr viel Erkenntnis – eine weitere Folge, dieses Podcasts. Mal schauen, wann ich die veröffentliche.

Als zweites Tool nehmen Sie meine „Checkliste zur Überprüfung auf „Wohlgeformtheit“ der Ziele“ als Download auf meiner Webseite.
Es geht dabei um Sinn und Zweck: Wozu will ich dieses Ziel erreichen? Was genau habe ich davon? Was ist das Ziel hinter dem Ziel?

Darin geht es als Beispiel darum, ob Öko-Check passt – die Überprüfung der Verträglichkeit meines Ziels mit meinen inneren und äußeren Systemen.
Ich hinterfrage z.B., wie reagiert meine Frau auf mein Ziel?

Oder Fragen wie: Wie kann ich feststellen, dass ich mein Ziel erreicht habe?
Also nicht, wie erreiche ich mein Ziel, sondern wie genau stelle ich fest, dass ich es erreicht habe. Denken Sie darüber nach.

Wenn Sie Checkliste heruntergeladen haben, schicken Sie mir bitte eine Mail an podcast@ncn-ag.com und ich schicke Ihnen ein ca. 30 Minuten langes Video zu, in dem ich die Anwendung der Checkliste erläutere. Das würde sonst den bereits überschritten Rahmen hier sprengen.

> LINK <

Warum ist das so wichtig?

Weil –
– die Antwort auf „warum“ mit „weil“ beginnt, der Einleitung einer Rechtfertigung, es ist der Blick in den Rückspiegel, also nach hinten, ich ergründe, ich finde, was mich zurückgehalten hat.
– die Antwort auf „wozu“ mit „für“ beginnt, es ist der Blick durch die Frontscheibe, also nach vorne, ich finde, was mich antreibt.

Als letztes Tool, zumindest als Vorschlag in diesem Podcast, der gerne doppelt so lang hätte werden können, das WOOP-Tool von Prof. Gabriele Oettingen.

Hören Sie dazu gerne in Folge 29 dieses, Podcast rein, dort beschreibe ich die Anwendung.

Zusätzlich ein Link auf die WOOP-Webseite, dort finden Sie neben einer guten Erklärung auf die Links auf die App für iOS und Android. Sowie einen Link auf einen guten Artikel im Magazin Impulse zu WOOP.

Zudem lohnt es sich, das Buch von Frau Oettingen „Die Psychologie des Gelingens“ zu lesen, in dem Sie nachweisen kann, das simples „think positive“ eher schadet.

Ganz kurz – WOOP steht „wish, outcome, obstacle, plan“ – damit stelle ich sicher, dass ich auch auf die Hindernisse auf meinem Weg vorbereitet bin.

Denn Ziel und Plan gehören zusammen wie Luft und Atem. Fehlt eins davon, wird es wirklich schwierig.

Wenn es Ihr Ziel ist, Geschäftsführer zu werden, dann wissen Sie jetzt, dass –
– Der Geschäftsführerdienstvertrag das Ergebnis ist
– Der Wunsch möglicherweise Macht oder Ansehen oder Bedeutung, oder was auch immer ist
– Das Ziel ist Entscheidungsfreiheit oder Geld, oder was auch immer ist
– Der Prozess ist, sich dies alles bewusst zu machen und eine bulletproof Strategie zu entwickeln, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Das Erfolgsgeheimnis ist, weniger Ziele dafür aber wirklich meine eigenen, alles andere konsequent loslassen, und dann vollen Fokus auf den Prozess. Volle Konzentration auf den Plan und die Umsetzung zur Zielerreichung.

Wir überschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können, und unterschätzen, was wir 10 Jahren realisieren können.

Seien wir ehrlich. Auch wenn ich alles richtig gemacht, mir keine Versäumnisse, Nachlässigkeiten, Eitelkeiten, etc. vorwerfen kann, wie groß ist wirklich mein Einfluss darauf die Zielerreichung?
Liegt der Traumjob, der Traumpartner, der Traumurlaub, der Traum-was-auch-immer, in meinen Kontrollbereich? Eher Nein. In meinem Einflussbereich? Eher Ja.

Sollten Sie die Impulse zur Veränderung deutlich spüren, so möchte ich Sie ermutigen, sich dem auch mutig zu stellen.

Viele wissen diese und andere Methoden zwar intellektuell zu schätzen haben aber große emotionale Vorbehalte sie auch zu nutzen und nehmen sich damit eine Chance auf den Schritt in die richtige Richtung – schade.

Das Wasser wird nicht wärmer, in das ich springe, wenn ich länger warte – dazu ist die globale Erwärmung nun doch zu langsam.

Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist freiwillig.

Ein Tipp noch: Verschonen Sie sich von Silvester-Zielen und guten Vorsätzen
Ich freue mich wieder ungemein auf Ihr Feedback an podcast@ncn-ag.com und wünsche Ihnen wie immer viel Gelassenheit, Besinnlichkeit und Mut.

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