Folge 63: Das Imposter- oder Hochstapler-Syndrom

In der heutigen Folge geht es um das Impostor oder Hochstapler-Syndrom

 

Im Q4, also zum Jahresende, kündigen die Arbeitgeber und im Q1, also zum Jahresbeginn, die Arbeitnehmer – so lautet eine Daumenregel.

 

Nach den besinnlichen Tagen und den Vorsätzen fürs neue Jahr, beginnen viele Arbeitnehmer sich aktiv mit neuen Perspektiven zu beschäftigen.

 

Die schon oft von mir zitierte Gallup-Studie – link in den Shownotes – besagt eben, dass rund 85% der der Arbeitnehmer keine oder nur eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen haben.

 

Manche setzen es in die Tat um und schreiben Bewerbungen viele lassen nach einigen Tagen scrollen im Netz, den Plan fallen und gehen zurück zur Arbeit.

 

Bei Letzteren könnte das Impostor- oder Hochstapler-Syndrom verantwortlich sein, und bereits in frühester Phase dafür gesorgt haben, dass man sich für die ausgeschriebenen Positionen als nicht gut genug betrachtet und aufgibt.

 

Mehrheitlich spielt dabei allerdings der Faktor Bequemlichkeit und vermeintliche Sicherheit die größere Rolle. Nahezu alle meine Kunden, die einen Aufhebungsvertrag geschlossen haben, sagen, dass sie 1-2 Jahre vorher hätten kündigen sollen – aber das ist ein anderes Thema: der richtige Zeitpunkt für den Absprung – und wird in einer weiteren Folge besprochen.

 

Bei denen, die Bewerbungen schreiben, tritt das Impostor- oder Hochstapler-Syndrom gern in der letzten Phase, dem Vorstellungsgespräch, auf.

 

Das Gehirn funktioniert wunderbar, von Geburt an bis zu der Sekunde wo du aufstehst, um eine Rede zu halten – sagte Hemingway.

 

Das dieser Effekt, dass wenn ich mich präsentieren muss und unvermeidlich bewertet werde, zu einem eher ungünstigen Verhalten führen kann, ist nicht ganz neu.

 

Das Hochstapler-Syndrom oder Impostor-Syndrom, ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Betroffene von massiven Selbstzweifeln hinsichtlich eigener Fähigkeiten, Leistungen und Erfolge geplagt werden – und das zu Unrecht, gemessen zumindest am Umfeld.

 

Was im Vorstellungsgespräch zu ungünstiger verbaler aber vor allem zu sehr ungünstiger non-verbalen Kommunikation bzw. Ausstrahlung führt.

 

Wenn ich wirklich unfähig bin, meine persönlichen Erfolge grundlegend zu internalisieren, dann wird es einfach therapiebedürftig. Was dann auch erfolgen muss, um weiteres Leiden zu vermeiden.

 

Die mehr oder weniger gute Nachricht ist, dass schon fast jeder einmal von diesem Syndrom betroffen war und quasi fassungslos vor sich selbst stand.

 

Wenn Sie das googlen finden Sie neben Albert Einstein, Judie Foster, Ghandi noch viele andere – nennen wir sie Promis – ,die Phasen des größten Zweifels hatten und eben öffentlich geäußert haben.

 

Somit … soweit so normal.

 

Die Fanta4 singen so treffend:

Zweifeln wir an unserer Power, powern wir nur unsere Zweifel.

 

Das genaue Gegenteil wird übrigens als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet und ist die systematische Neigung inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können stark zu überschätzen.

 

Völlig sicheres Auftreten bei totaler Ahnungslosigkeit.

 

Wahrscheinlich fällt Ihnen jetzt sofort jemand ein…, mir auch!

 

Der Unterschied ist nur, bin ich mir dessen voll bewusst? Ist mir völlig bewusst, dass ich meinem Gegenüber nur 1 Minute voraus bin, dann ist das eher eine Kompetenz … wenn Ihnen jetzt Worte wie „verwerflich“ in den Sinn kommen, dann lesen Sie im Web was Sie zum Hochstapler-Syndrom finden.

 

Eine sicherlich milde Form des Dunning-Kruger-Effekts ist die, dass sich 95% der Autofahrer zu den Besten 5% zählen – wie ich übrigens auch.

 

Wie sagte Bertrand Russell –

Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.

 

Doch zurück zu Bewerbungsgesprächen, die dazu führen können, dass sich auch die selbstbewusstesten Personen plötzlich verwundbar fühlen – zumindest ein bisschen.

 

Egal wie gut Sie vorbereitet sind, die Möglichkeiten das Gesprächsteam vorher zu analysieren sind eher begrenzt und welche Fragen sie stellen werden auch und ob Sie die beste Antwort darauf finden ist nicht kalkulierbar. Und wie Sie wahrgenommen werden liegt völlig außerhalb Ihres Einflussbereichs.

 

Wenn Sie während dieses Prozesses bereits freigestellt sind oder schon einige Monate auf der Suche, dann entsteht ein zusätzlicher Druck, dass Sie sich im Vorstellungsgespräch gut behaupten müssen – was es nun wirklich nicht einfacher macht.

 

Was sind Lösungsansätze?

 

Einer ist, so trivial das klingt – üben, üben, üben.

 

So werbend es klingen mag, kaufen Sie meine App mit den Antworten auf die 101 Fragen im Vorstellungsgespräch und arbeiten Sie diese durch – just do it.

 

The elevator to success is out of order. You’ll have to use the stairs… one step at a time. Joe Girard der weltbeste Autoverkäufer – ich habe sein Buch gelesen.

 

Insbesondere Ihre persönliche Erfolgsgeschichte ist elementar wichtig – hören Sie dazu unbedingt die Folge 5 meines Podcast.

 

Wie bei jeder Fähigkeit, je mehr Sie tun, desto besser werden Sie darin sein. Wenn sich Ihre Antworten verbessern, verbessert sich auch Ihr Selbstvertrauen.

 

Und wie Sie besten Ergebnisse erzielen einfach, wenn Sie nicht kalt in ein Vorstellungsgespräch gehen.

 

Ein Probeinterview kann Ihnen helfen, typische Interviewfragen klar und prägnant zu beantworten und Bereiche aufzuzeigen, an denen noch gefeilt werden muss.

 

Wenn es wirklich wichtig ist, also DER Traumjob, dann nehmen Sie sich einen Coach als Sparringspartner – es lohnt sich. Trainieren Sie Ihren Interviewmuskel.

 

Denn – in diesem Spiel gibt es keine Silbermedaille. Ganz im Gegenteil – the winner takes it all. 2 Sieger 1 Verlierer

 

Ein zweiter ist, den Prozess verstehen.

 

Wenn Sie meinen Podcast und meine App kennen, dann kennen Sie meine grundsätzliche Meinung zu Vorstellungsgesprächen.

 

Es Ihre Aufgabe das Vorstellungsgespräch zu moderieren, nicht umgekehrt. Dieses Umdenken ist wichtig. Ich sagte übrigens moderieren, nicht die Gesprächsführung übernehmen – geht nach hinten los.

 

Letztendlich besteht der beste Weg, Selbstzweifel und Unsicherheit während des Interviewprozesses zu vermeiden darin, die Bedürfnisse der Organisation und Person, die Ihnen gegenübersitz, zu verstehen, indem Sie sich in ihre/seine Lage versetzen. Nehmen Sie ganz konkret die Position des Geschäftsführers, Personalleiters, Bereichsleiter ein und fragen sich: Was würde ich erfragen und prüfen, wenn es meine Verantwortung wäre diese Position erfolgreich neu zu besetzen?

 

Die Entscheidungsträger sind in einer Zwickmühle: Die Kosten für eine Fehlbesetzung liegen rund beim 3-fachen Jahresgehalt. Das ist je nach Position eine Menge Geld aber vor allem direkt sichtbar im gesamten Unternehmen und fällt äußerst negativ auf denjenigen zurück der eingestellt hat.

 

Die Kosten für eine Vakanz liegen ebenfalls rund beim 3-fachen Jahresgehalt. Nur sind diese Kosten wenig transparent und haben keinen eindeutigen Verantwortlichen.

 

Genau aus diesem Grund heißt es: im Zweifel gegen den Bewerber.

 

Und Ja, Sie müssen sich mit Ihrem Fachgebiet auskennen und fachlich überzeugen, aber Sie müssen den Leuten auch helfen, sich Sie als Mitglied des Teams vorzustellen.

 

Hired on skills. Fired on personality? Heist es.

 

Sie entscheiden persönlich doch genauso. Wenn Ihr Bauchgefühl Ihnen ein Störsignal senden dann sind Sie misstrauisch – oder.

 

Genau aus diesem Grund heißt es wieder: im Zweifel gegen den Bewerber.

 

Es geht letztlich um das gute Bauchgefühl, das Sie erzeugen müssen – das ist Ihre Aufgabe.

 

Übrigens – Der Umgang mit Nervosität, rund um das Interview selbst, ist ein weiterer Bereich, in dem Sie proaktiv sein können und ein Training bei Uta Christina Georg buchen können.

 

In 5 Sessions a 90 Minuten lernen Sie, wie Sie Ihre Performance auf der Vorstellungs-Bühne signifikant steigern. Link in den Shownotes.

 

Lassen Sie mich mit Nelson Mandela schließen:

 

Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind,

Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind.

 

Und den Zugang zu dieser Macht, die Sicherheit verleiht, muss ich mir erarbeiten – also, just do it.

 

Wenn ich geübt habe, meine Botschaft klar ist – dann bin ich „stimmig“ mit mir und meinem Umfeld. Und strahle Energie aus – bin authentisch oder charismatisch – und das überzeugt.

 

Doch nun wünsche ich Ihnen wie immer einen hohen Wirkungsgrad

 

Bis nächste Woche.

 

 

Erwähnte Begriffe und Personen:

Ernest Hemingway

Nelson Mandela

Gallup-Studie

https://www.gallup.de/183104/engagement-index-deutschland.aspx

 

Die Fantastischen Vier

Bertrand Russell

David Dunning 

Justin Kruger

Joe Girard

 

Dr. Alexander Poraj

„Wer bin ich? – oder die Angst vor dem Versagen“

https://www.youtube.com/watch?v=KWJxcdbuRjg

 

Uta Christina Georg

https://stimme-buehne-coaching.com/

 

Wollen Sie mehr du diesem und weiteren Themen erfahren, dann schreiben Sie uns gerne eine mail an: podcast@ncn-ag.com

 

 

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Vorstellungsgespräch – Antworten auf die 101 Fragen: http://bit.ly/App101Fragen

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